USA 2015
Unser Reisetagebuch - Teil 3
An der texanischen Golfküste

21.3.2015 Nach 2.000 Kilometern und vier Tagen Fahrt haben wir unser erstes Ziel erreicht. Wir wollten in die Wärme und nun haben wir sie - zwar gleich mit drückender Schwüle in der Nacht, Morgennebel und anschließendem Gewitter, das den ganzen Tag über keine Ruhe gibt. Die Regenmengen sind beachtlich, aber wir sitzen ja trocken und warm. Wir fahren lediglich ein paar Meilen weiter bis Port Arthur und nutzen ansonsten die Gelegenheit zum Lesen und Aufarbeiten der vielen Bilder aus dem Art Institute of Chicago.
22.3.2015 Der Regen hat aufgehört, die Wolken sind vorerst noch geblieben, es hat sich auf 20 Grad abgekühlt. Port Arthur ist in erster Linie eine Stadt der Chemieindustrie, weniger etwas für Touristen, so dass wir am Vormittag weiter nach Südwesten fahren. Houston reizt uns weniger, wir nehmen lieber den alternativen Weg über die schmale Bolivar Peninsula, direkt am Meer entlang, und setzen mit der Fähre über nach Galveston. Galveston Island ist das Naherholungsziel für die Großstädter aus Houston. Es ist Sonntag und der lange Seewall Boulevard ist mit Fahrzeugen total zugeparkt. Auf dem Campground des Galveston Island State Park sind die zugänglichen Stellplätze leider schon besetzt, die übrigen sind noch von den gestrigen Wassermassen überschwemmt. Wir fahren also einfach auf der schmalen Insel zwischen West Bay und Meer weiter, kaufen unterwegs frische Garneelen fürs Abendessen und suchen uns ein Stück hinter Freeport, wo es ohnehin am Meer nicht mehr weitergeht, ein ruhiges Plätzchen.
23.3.2015
24.3.2015
Um noch ein Stück weiter nach Südwesten zu kommen, müssen wir weg von der Golfküste und um die langgezogene Matagorda Bay herum fahren. Auf dem Texas Highway 35 kommen wir an verschiedenen riesigen Ölraffinerien vorbei, die heute hauptsächlich das Öl aus dem Golf verarbeiten. Die Annahme, das deshalb in dieser Region das Bezin billiger wäre, ist allerdings ein Irrtum - die Preise differieren weiter zwischen $2,10 und $2,40 pro Gallone. Nach etwas über 100 Meilen kommen wir zum Goose Island State Park, in dem wir zwei Nächte bleiben wollen. Wir könnten eine der gemütlichen Campsites unter großen Bäumen beziehen, aber dort würden sich Schwärme von Moskitos über uns hermachen, so ziehen wir lieber an die windige Seeseite.
25.3.2015 Wir wollen zumindest die Füße in den Golf von Mexiko halten und fahren dazu über ein paar Brücken und am Ende mit dem Ferryboat hinüber nach Port Aransas an der Nordspitze von Padre Island, der über 150 Meilen langen, schmalen Inselkette, die dem Festland vorgelagert ist und bis an die mexikanische Grenze reicht. So weit wollen wir natürlich nicht. In Port Arenas kaufen wir erst noch wunderbaren frischen Fisch für den Abend und verbringen ein Stück hinter dem Mustang Island State Park den restlichen Nachmittag auf einem öffentlichen Sandstrand. Damit haben wir nach 1.600 Meilen etwa auf der Höhe Zentralfloridas den südlichsten Punkt unserer diesjährigen Amerikareise erreicht und fahren zum Abend noch ein erstes Stück hinüber zum Festland nach Corpus Christi.

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