USA 1995
Unser Reisetagebuch - Teil 3
Utah
Das Frühstück im Las Vegas Hotel "Circus Circus" für 2,49 $/Person nehmen wir noch mit und stecken auch noch etwas Kleingeld in eine der vielen Slot Machines, die überall im Hotel herumstehen, ehe wir uns auf den Weg in den hundert Meilen entfernten Mormonenstaat Utah machen. An der Grenze hören die Spielcasinos schlagartig auf, dafür gibt es jede Menge Factory Stores.

Als wir mit dem Zion National Park den ersten der spektakulären Naturwunder Utahs erreichen, wird und bewusst, dass wieder ein Wochenende vor uns liegt, denn die beiden Camps im Park, die wir ansteuern, sind voll. Wir müssen uns notgedrungen mit einem teureren Privatcamp außerhalb des Parks begnügen. Am nächsten Morgen fahren wir wenigstens noch bis zur Nationalparklodge mitten im Zion NP und machen von dort aus eine schöne Wanderung. Wir bestaunen die gewaltigen Felswände und Schluchten. Weiter hinten im Park hätte es für unser langes Recreation Vehicle keine Parkmöglichkeit gegeben. Unser Weg zum östlichen Parkausgang führt über eine 1930 angelegte Straße (Zion - Mount Carmel Hwy) mit zwei Tunnels (10 $ Gebühr für lange RV´s), vorbei am interessanten Felsen "Checkerboard Mesa".

Im nahen Bryce Canyon National Park bekommen wir (trotz Samstag) eine nette Campsite. Der Camp am Rand der Abbruchkante des Hochplateaus, unter dem sich die vielen interessanten bunten Felspyramiden (Hoodoos) gebildet haben, liegt über 2.300 Meter hoch. Entsprechend kühl wird es am Abend und wir zünden ein warmes Feuer an. In der Nacht fällt die Temperatur auf -4 Grad.
Nahezu den gesamten Folgetag verbringen wir damit, die Straße am Plateaurand von einem View Point zum anderen zu fahren und das Farbenspiel der vielen filigranen Türmchen und Zinnen in uns aufzunehmen. Vom Inspiration Point aus unternehmen wir bei prächtigem Sonnenschein eine knapp dreistündige Wanderung zum Bryce Point, dann hinunter durch die verschiedenen Sandsteingeblde und letztlich über den Navajo Trail zum Sunset Point. Wir können uns an den Farben und Formen gar nicht sattsehen.

Kurz vor der Abenddämmerung fahren wir noch bis kurz vor den Capitol Reef Nationalpark und erwischen einen niedlichen kleinen Camp mit gerade mal fünf Stellplätzen für 3,50 $/Nacht. Am Montsagmorgen sind wir schon bald im mittleren Teil des langgestreckten Capitol Reef NP, fahren den Scenic Drive bis zur Capitol Gorge und lassen uns beeindrucken von den vielfältigen Farben und Formen der Felsen.

Schon am frühen Nachmittag verlassen wir den Park und fahren durch eine bunte Steinwüste nordostwärts, überqueren den Green River und biegen bei Crescent Junction südlich ab nach Moab. Obwohl die Camps im Arches National Park voll sind, fahren wir wegen des abendlichen Lichtes trotzdem hinein. Im abendlichen Sonnenschein machen wir die begehrten Fotos vom Balanced Rock, vom Double Arch und klettern zum Sonnenuntergang schnell noch zum Delicate Arch hinauf. Dann betteln wir uns in der Dämmerung noch auf eine Campsite von jungen Deutschen ein, die nicht den gesamten verfügbaren Platz für ihr Zelt brauchen.
Wiederum des Foto-Lichtes wegen laufen wir noch vor Sonnenaufgang mit Stirnlampen den längeren Weg zum Landscape Arch, weil der nur im Morgenlicht attraktiv aussieht. Und schließlich erwischen wir auch noch den Double-O-Arch und sind mit uns zufrieden.

Für den Dienstagnachmittag (es ist der Tag der Deutschen Einheit) haben wir uns in Moab zum Rafting auf dem Colorado angemeldet- nicht für die spektakuläre Tour durch den Grand Canyon, sondern für eine moderate Anfängertour mit Schlauchboot für sechs Mann und Bootsführer. Am Anfang sieht alles eher langweilig aus, aber als schon bei den ersten kleinen Stromschnellen der erste aus dem Boot fällt, wird es doch recht spannend. Am Ende erscheint uns die Fahrt mit dem Zubringerbus allerdings als die gefährlichere Komponente. Bilder gibt es logischerweise von dieser Unternehmung nicht.
Am späten Nachmittag fahren wir noch in den Canyonlands National Park, rechnen aber wiederum nicht damit, dass die Camps bei Island in the Sky und beim Dead Horse Point voll sind, so dass wir nur einen schönen Sonnenuntergang im Park erleben und am Ende wieder nach Moab zurück müssen. Dort übernachten wir am Colorado mal nicht ganz legal.

Mit dem Colorado River wollen wir später in Arizona noch einmal in Kontakt kommen - zunächst wollen wir ihn am nächsten Morgen aber noch ein gehöriges Stück weiter flussaufwärts folgen bis in den Bundesstaat hinein, der seinen Namen trägt.

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