Tallinn
Herbstlicher Kurztripp in die estnische Hauptstadt (19.-23.9.2019)
Es war eine fixe Idee. Freunde hatten uns von ihrer Reise duech das Baltikum erzählt und da fiel uns wieder ein, dass wir ja schon immer mal die uralte Hansestadt Tallinn besuchen wollten, die im Mittelalter von Dänen und Deutschen geprägt wurde und bis zum Ende des 1. Weltkrieges noch unter dem deutschen Namen Reval bekannt war. Heute hat Tallinn als Hauptstadt Estlands 430.000 Einwohner und ist mit Abstand die größte Stadt des Landes.
Flüge und Hotels waren schnell online gebucht und bald saßen wir im Flieger. Zwei Stunden Flugzeit ab Berlin, eine Viertelstunde vom übersichtlichen Tallinner Flughafen mit der Straßenbahn ins Zentrum und 300 Meter zu Fuß zum Hotel in einem historischen Stadthaus - schneller waren wir selten am Ziel.

Wanderungen durch die historische Hansestadt
Tallinn hat sich enorm in die Breite entwickelt, uns interessierte aber hauptsächlich die vergleichsweise sehr kleine Altstadt, die im Zweiten Weltkrieg beträchtliche Zerstörungen erfahren hatte, aber detailgetreu in ihr historisches Aussehen zurück versetzt wurde - einschließlich des alten Pflasters aus naturbelassenen Feldsteinen.
Das estnische Herbstwetter ist uns nicht sehr gewogen, hat aber den Vorteil, dass die historische Altstadt um diese Zeit nicht von Touristen überschwemmt ist - im Hafen liegt auch "nur" ein Kreuzfahrtschiff vor Anker.

Am Tag unserer Ankunft blieb nicht sehr viel Zeit bis zur Abenddämmerung, aber für eine grobe Orientierung, um aus den verwinkelten Gassen immer wieder herauszufinden, reichte sie aus. Einzelne Regenschauer konnten wir gut in einem der vielen Cafes oder Restaurants überbrücken.
Unser zweiter Tag über das in der Altstadt durchweg verlegte Feldsteinpflaster würde eine Herausvorderung für unsere Füße werden - darauf waren wir eingestellt. Die vielen, vor allem unterschiedlich hohen historischen Stufen machten am Ende einem unserer vier Knie den Garaus.

Ausflüge durch Tallinn
Unser dritter Tag wurde demzufolge zum Schon- und Straßenbahntag. Zunächst führte unser Weg hinaus nach Kadriorg zum Schloss des Zaren Peter I., dann unter Nutzung aller vier Straßenbahnlinien als preiswerte Sightseeing-Tour bis zu deren Endhaltestellen und zurück und schließlich zum neuen Rotermannviertel am Rande der Altstadt, das glücklicherweise keine Treppenstufen mehr für uns bereit hielt.

Helsinki
Die finnische Hauptstadt liegt gerade mal 80 km von Tallinn entfernt. Warum nicht schnell noch einen Abstecher dorthin machen, dachten wir uns bei der Planung unseres Tallinn-Tripps - zumal der geringe Flugpreis von Helsinki zurück nach Berlin den Preis der Fährtickets für die zweistündige Überfahrt nach Finnland völlig kompensierte. Wir haben also einen vierten Tag angehängt.
Wir waren zwar vor drei Jahren schon mal in Helsinki, aber vielleicht würden wir noch für uns Interessantes entdecken können.

Bei unserer schmerzhaft eingeschränkten Beweglichkeit reduzierte sich unser 1½-tägiger Helsinki-Aufenthalt nun allerdings mehr auf die öffentlichen Verkehrsmittel und die berühmte Felsenkirche, die wir noch nicht kannten. Das für uns ungewohnt hohe nordische Preisniveau hatten wir zwar noch in Erinnerung, aber es hat uns doch wieder überrascht. Viel mehr Neues haben wir in der finnischen Hauptstadt nicht erlebt.