Südafrika 2008/09
Unser Reisetagebuch - Teil 4
Mit dem Wohnmobil von Kapstadt zum Caprivi

19.01.
Wir haben noch einen dritten Teil! Am Samstag haben wir in Yzerfontein unseren Pkw abgegeben und ein kleines Wohnmobil übernommen, mit dem wir nun noch etwas in Südafrika umher fahren. Es ist das kleinste Modell von Bobo-Campers. Gestern haben wir im Bontebok National Park bei Swellendam Rast gemacht, im Moment sind wir in Mossel Bay an der Garden Route und fahren heute noch ein Stück weiter bis zum Wilderness National Park.
21.01. Gestern haben wir eine schöne Paddeltour im Wilderness Nationalpark unternommen und am Abend in Sedgefield vorzüglich gegessen. Heute geht es von Wilderness über George hinauf nach Oudtshoorn, dem Zentrum der Straußenzucht, und dann in die Wüste. Die Große Karoo ist zwar nur eine halbe, aber doch schön warm und sonnig.
25.01.
 
Nach zwei Nächten im Karoo National Park bei Beaufort West sind wir in zwei Tagen recht zügig die ziemlich eintönigen tausend Kilometer über Uppington bis hinein nach Namibia gefahren. Heute nun haben wir nach einem Stopp im Warmbad den Fish River erreicht und nächtigen beim Canyon Roadhouse. Übrigens haben wir jetzt wieder die 40-Grad-Marke erreicht und überschritten!
27.01. In aller Frühe sind wir von Canyon Roadhouse zum Fish River Canyon gefahren, um Bilder in der aufgehenden Sonne zu machen. Dann haben wir direkt am Canyonrand in aller Ruhe gefrühstückt und neidische Blicke vorbeiziehender Touristen auf uns gezogen.
Zu Mittag sind wir weiter nach Aus gefahren und haben eine schöne Campsite bei der Klein Aus Vista Lodge bezogen.
31.01.
Inzwischen waren wir in Lüderitz am Atlantik, haben uns auf dem dortigen Campingplatz kräftig durchblasen lassen und sind dann weiter zur Farm Tiras gefahren, die wir schon von unserem ersten Besuch vor zehn Jahren kennen. Eigentlich wollten wir nur eine Nacht auf der Campsite der Farm am Fuße der Tirasberge bleiben, aber es gefällt uns so gut, dass wir noch zwei Nächte länger bis morgen früh bleiben.
03.02. Vorgestern sind wir gute 400 km vorbei am Schloss Duwisib und über Maltahöhe bis Marienthal gefahren, gestern dann über weitere 300 km nach Windhoek, um Monika und Alfred zu besuchen. Heuten werden wir zuerst noch in Windhoek bunkern und dann weiter nach Osten zur Farm Heimat fahren.
Marianne und Reiner kennen wir über zehn Jahre und besuchen sie zum wiederholten Mal. Sie waren die Ersten, die uns mit Namibia und seinen Besonderheiten vertraut gemacht haben
05.02. Gestern sind wir weiter nach Osten über die Grenze nach Botswana gefahren und haben uns einen Platz für die Nacht auf einer urwüchsige Game Lodge östlich von Ghanzi gesucht. Es sind weite Strecken, die hier zurück zu legen sind - 400 km ohne eine Ortschaft sind normal. Mit dem letzten Tropfen Diesel haben wir heute Maun am Okavango Delta erreicht. Es hat gestern und heute mehrfach geschüttet (aber nicht auf uns direkt) - es ist eben Regenzeit!
07.02. Heute früh sind wir mit Ludwig über das Okavango-Delta geflogen - es war traumhaft.
Nun werden wir wieder in unseren Camper steigen und gemächlich am westlichen Rand des Deltas weiter in Richtung Caprivi tuckern.
11.02.
Zwei Tage lang sind wir am Okavango flussaufwärts gefahren, hatten zwei wunderschöne Camps, sind auf dem breiten Fluss herumgeschippert worden und schließlich über die nordwestliche Grenze Botswanas wieder nach Namibia eingereist. Das Mahangu Wildreservat war uns noch von unserer ersten Namibia-Reise in guter Erinnerung, bei der Mahangu Safari Lodge haben wir gleich noch eine zusätzliche Übernachtung eingelegt.
Nun sind wir in Rundu an der angolanischen Grenze, haben hier den ersten Internetzugang seit ein paar Tagen gefunden und fahren von nun an wieder südwärts - zunächst nach Grootfontein.
13.02. Heute früh sind wir das erste mal mit Regen aufgewacht! Immerhin ist Regenzeit in Namibia. Wir hatten zwei lustige Tage auf dem Maori Camp von Conny und Peter Reimann in der Nähe von Grootfontein und sind gestern über die Minenstadt Tsumeb bis zum östlichen Eingang des Etosha Nationalparks gefahren. Da wir die inzwischen teuren Camps im Nationalpark nur ungern bezahlen wollen, haben wir unweit des Parkeingangs beim Ouguma Safari Camp übernachtet
14.02. Der Regen verfolgt uns. Wir sind ja nicht das erste Mal im Etosha Nationalpark, aber so haben wir ihn noch nicht erlebt. Der ungewöhnlich ergiebige Regen hat uns ein unerwartetes Erlebnis eingebracht: die ganze Etoscha-Pfanne ist voll Wasser. Alles ist grün und die Tiere haben sich im Busch versteckt - dort gibt es aktuell genügend zu trinken, also brauchen sie nicht hervor zu kommen.
Am Abend übernachten wir südlich des Parkausgangs.
16.02. Über Outjo und Otjiwarongo sind wir am nächsten Tag nach Omaruru gefahren. Der Ort ist hübsch, es leben allerhand Deutsche hier. Unser Vorhaben, weiter zu einer südlicher gelegenen Lodge zu fahren, scheitert am Regen und der weichen Piste. Auch heute wird´s nichts mit unserer beabsichtigten Fahrt zum nördlichen Teil des Erongo Gebirges - diese Mal ist uns der Schwemmsand eines abgekommenen Reviers, wie die nach starkem Regen wasserführenden, ansonsten trockenen Flussläufe heißen, ein zu hohes Risiko. Wir geben auf und fahren nach Südosten über Wilhelmstal, wo wir die asphaltierte Straße erreichen, bis Okahandja.
17.02. Von Okahandja sind wir nach Groß Barmen gefahren, haben auf dem Campingplatz beim Thermalbad Quartier bezogen und zunächst mal unseren Camper vom gröbsten Dreck befreit. Dann wollen wir in der großen Halle ins Thermalwasser steigen und zucken erschreckt unsere Füße zurück- 47 Grad! Ein paar Sekunden hält man dann sogar ein Vollbad aus, aber wir ziehen dann doch das Kaltwasserbecken vor.
20.02. Heute ist unser letzter Tag in der Wärme Namibias. Vorgestern sind wir nach Windhuk gefahren, um Bekannte aus früheren Jahren zu besuchen und dies und jenes einzukaufen. Nun haben wir heute unseren Camper nach über vier Wochen und knapp 6.000 km ohne Beanstandung abgegeben und lassen uns zur Ondekaremba Farm in Flughafennähe bringen. Aber selbst der Farmerin von Ondekaremba wird es zu riskant, uns morgen durch den anschwellenden Fluss zum Flughafen zu bringen, deshalb beziehen wir am Abend lieber ein Zimmer im Trans Kalahari Inn auf halbem Weg zwischen Windhoek und Flughafen.
22.02. Alles hat ein Ende - Deutschland und der Winter haben uns wieder! Am gestrigen Tag hatten wir dann einen sehr angenehmen LTU-Flug von Windhoek nach München mit direktem Air-Berlin-Anschlussflug nach Berlin. Der winterliche Empfang mit leichtem Schneefall erschien uns so, als säßen wir im falschen Film - erst recht die nächtliche Bahnfahrt nach Hause. Aber keine Sorge: wir werden uns langsam wieder eingewöhnen.


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