Andalusien 2021
Reisen vor der nächsten Corona-Welle
Gegen Ende unseres achten Lebensjahrzehnts sind wir etwas bequem geworden und fühlen uns außerdem auch physisch nicht mehr den großen Abenteuern gewachsen. Hinzu kommt, dass uns allein schon wegen der noch immer anhaltenden Covid-19-Pandemie die weite Welt ohnehin noch verschlossen ist. Und noch ein Grund: unsere Reisepässe laufen Ende des Jahres aus und wir haben uns keine neuen mehr ausstellen lassen. Dadurch haben wir natürlich unseren zukünftigen Bewegungsspielraum auf die europäischen Regionen eingegrenzt, die uns bei der Einreise nicht mehr als unseren Personalausweis abverlangen.

Unsere erste Berührung mit Andalusien liegt nun schon mehr als zwanzig Jahre zurück, als wir vor Beginn einer in Marbella beginnenden Rotel-Tour nach Marokko für vier Tage ein Auto gemietet und einen Tripp von Malaga entlang der Costa del Sol bis Motril und über die Berge nach Granada, Cordoba und Ronda unternommen hatten. Eine zweite Mietwagentour im Jahr 2005 von Barcelona entlang der Mittelmeerküste bis an die portugiesische Algarve hinterließ bei uns dann schon eine deutliche Sympathie für Andalusien. Und schließlich ergab sich dann bei einer gezielten Erkundungsfahrt im Herbst 2014 quer durch Frankreich und Spanien eine deutliche Favorisierung des Ferienortes Torrox Costa an der Costa del Sol als geeignetes Ausweichquartier für die trüben Monate des Jahres.

Danach waren wir außer dem coronabelasteten Jahr 2020 in jedem Winterhalbjahr wenigstens einmal in Torrox Costa. Und bevor nun mit Beginn des vierten Quartals 2021 in Deutschland die Zahl der Corona-Kranken und -Toten wieder deutlich anstieg, sind wir fix nochmal in den Süden Spaniens ausgewichen, um den Sommer noch etwas in weniger belasteter Gegend zu verlängern. Auf unsere alten Tage haben wir uns also mehr oder weniger festgebissen an Torrox Costa und sind nun schon das achte Mal hier.
Mit unseren Freunden Evi und Gert, für die wir in Torrox Costa nun auch schon zum vierten Mal ein Quartier vermittelt hatten, sind wir also am 20. 10. vom nunmehr endlich fertigen BER-Flughafen nach Malaga geflogen. Das Wetter war bis in die ersten Novembertage hinein sommerlich warm, so dass wir uns neben den notwendigen Spaziergängen zu den verschiedenen Supermärkten fast jeden Tag am Strand aufgehalten, das noch warme Mittelmeer und auch die abendlichen Sonnenuntergänge genossen haben.

Als das mitteleuropäische Tiefdruckgebiet ab Anfang November kühlere Luft brachte, haben wir uns gemeinsam für vier Tage einen Mietwagen genommen. Gleich am Anmiettag sind wir ein paar Kilometer an der Küste entlang nach Osten gefahren, um einen recht spektakulären Blick vom Aussichtspunkt Cerro Gordo oberhalb von Almunecar zu genießen.

Im Laufe der letzten 20 Jahre sind wir selbst schon viermal in Córdoba gewesen, aber da die Stadt uns jedes Mal begeistert hat und Evi und Gert Córdoba sie noch nicht kannten, haben wir unsere erste volle Tagetour mit dem schon etwas klapprigen Mietwagen in die altehrwürdige Provinzhauptstadt unternommen, die einst schon eine wichtige römische Stadt und im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum des Islam war.

Von der Costa del Sol steigen die Berghänge unmittelbar hinter den Küstensiedlungen steil hinauf. Von Torrox führt eine kurvenreiche Straße über Competa in die Sierra de Almijara. Nach einem Bummel durch das reizvolle Dorf, der allein schon beim Verbrauch überschüssiger Calorien behilflich war, wollten wir von der weiterführenden Straße in die Berge eine als absolut leicht ausgewiesene Wanderung unternehmen. Leicht bedeutete allerdings in der Praxis eine Steigung um über 200 Meter, der sich unsere altersbedingten kleinen Gebrechen nicht mehr gewachsen zeigten. Von nun an Berge also nur noch mit Motorkraft.

Malaga ist immer einen Tagesausflug wert - egal, ob mit Mietwagen oder Bus. Dieses Mal treffen wir uns dort mit guten Freunden und bummeln mit ihnen durch die Provinzhauptstadt.

Sehr ungern verlassen wir Torrox Costa - in diesem Jahr besonders deshalb, weil uns zu Hause nicht nur der graue Novemberalltag, sondern auch eine vierten Corona-Welle erwartet, die alles Bisherige an Infektionszahlen weit übertrifft.