Südafrika 2019
Drei Tage in Kapstadt
Am Silvestertag landet der alte British-Airways-Jumbo (wohl deshalb der vergleichsweise günstige Flugpreis) mit uns mittags halb zwölf Uhr Ortszeit auf dem Cape Town Airport - es ist hier eine Stunde später als in Deutschland. Wir haben uns für die ersten drei Nächte im Holiday Inn Express Cape Town City Centre einquartiert und nehmen eines der offiziellen Taxis, das uns zu unserem tatsächlich mitten im Zentrum Kapstadts gelegenen Garni-Hotel bringt. Ein Auto haben wir bewusst noch nicht gemietet - was sollen wir im Zentrum Kapstadts mit einem Mietwagen?
Wir sind darauf eingestellt, den Silvesterabend in unserem Hotelzimmer zu verbringen, einen Tisch in einem Restaurant in der Umgebung würden wir so kurzfristig nicht bekommen. Also machen wir uns gleich erstmal auf den Weg, uns für den Abend mit einem guten Rotwein und einer guten Flasche Schampus einzudecken. Den Rest des Nachmittages verbummeln wir in den Anlagen des nahen Company´s Garden und in der geschäftigen Long Street. Im bebachbarten Food Lovers Market holen wir uns vor Ladenschluss noch eine wunderbar frische Portion Fish && Chips und machen es uns in unserem Hotelzimmer gemütlich. Bis Mitternacht herrscht Totenstille in den Straßen um unser Hotel, aber pünktlich um Mitternacht steigt mit lautem Knallen von den benachbarten Häusern eine buntes Feuerwerk, mit dem auch wir das Jahr 2019 begrüßen. Dann schicken wir gleich noch eine Menge Grüße an Freunde und Verwandte zu Hause, die gerade dem neuen Jahr entgegen fiebern.

Am Neujahrstag sind viele Leute auf den Straßen. Es ist schließlich Feiertag und außerdem sind Sommerferien. Wir bummeln die St. Georges Mall, die Fußgängerzone gleich neben unserem Hotel, hinunter und machen einen Abstecher über den Green Market Square. Bereits am frühen Morgen haben wir das Geklapper beim Aufbau der vielen Stände gehört, an denen tagsüber alle möglichen Dinge für die Touristen, aber durchaus auch interessante künstlerische und kunsthandwerkliche Dinge angeboten werden. Jeden Abend müssen die Stände wieder abgebaut und weggeräumt werden. Unser eigentliches Ziel ist das gleiche wie das der meisten Leute: die immer weiter und attraktiver ausgebauten ehemaligen Hafenanlagen der Waterfront. Vor knapp 20 jahren sind wir hier noch ziemlich einsam und mit vorsichtigen Blicken nach links und rechts durch eine damals noch öde Gegend gegangen. Heute überspannt eine lange Fußgängerbrücke den dichten Straßenverkehr, viele neue Hotel- und Wohnbauten zwischen City und Waterfront sind entstanden und wir fühlen uns absolut sicher. Wir bummeln bis zum Ende der gesamten neuen und alten Waterfront bis zum legendären Table Bay Hotel, in dem wir vor zehn Jahren das unbeschreibliche Vergnügen hatten, für ganz wenig Geld zwei Nächte wohnen zu dürfen. Absolut pflastermüde sind wir am Nachmittag zurück in unserem Hotel und am Abend essen wir in einem benachbarten Restaurant ein wunderbares Steak - das können die Afrikaner!

Wir haben mit Absicht drei Nächte in Kapstadt gebucht, weil wir noch einmal die spektakuläre Street Parade der "Kaapse Klopse", der farbigen Karnevalsvereine, erleben wollen, die jährlich am 2. Januar stattfindet. Jeder der zahlenmäßig starken Vereine hat seine eigene Karnevalskluft und seine eigene Marschband. Um sich nicht gegenseitig zu sehr zu übertönen, ziehen sie mit gehörigem Abstand voneinander und viel Lärm auf festgelegter und abgesperrter Strecke vom alten Sklavenviertel District Six zum Boo Kaap. dem Malaienviertel mit seinen bunten Häusern. Bereits am Abend vorher hatten wir beobachtet, dass die besten Zuschauerplätze hinter den Absperrungen bereits von ganzen Familienclans okkupiert waren. Jedenfalls haben wir viel Spaß, die bunten Trupps auf ihrem Weg zu begleiten.

Die einzelnen Züge lösen sich erst am Ende der Rose Street auf, genau bei Marco´s African Place, einem hervorragenden Restaurant mit professioneller afrikanischer Life Music. Dort haben wir für den Abend einen Tisch reservieren lassen und mit Ach und Krach den letzten bekommen. Musik und Dinner sind vorzüglich.

Für den 3. Januar hatten wir über den ADAC bei Europcar einen Mietwagen bestellt, den wir nun am Vormittag in deren Stadtbüro abholen. Wir werden ihn am Ende direkt am Flughafen zurück geben. Die Fahrzeugübernahme erfolgt völlig unproblematisch, auch die Abholung unseres Gepäcks vom Hotel. Nun sind wir frei und beweglich, unsere weiteren Ziele direkt anzufahren.

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