USA 2017
Unser Reisetagebuch - Teil 1
Anreise nach Forest City

02.04. Unsere Koffer sind sparsam gepackt. Übermäßig viel brauchen wir für die knapp drei Wochen gar nicht mitzunehmen. Das Wichtigste sind unsere Pässe und Kreditkarten, die ESTA-Bestätigung und die Voucher für die erste Hotelnacht und das Wohnmobil. Um dieses Online-Tagebuch zu schreiben, muss natürlich auch der kleine Computer mit.
Gut, dass wir nochmal online nachgeschaut haben, ob unser Zug nach Berlin morgen in aller Frühe pünktlich fährt. Schienenersatzverkehr! Abfahrt eine Viertelstunde früher.
Was wäre gewesen, wenn wir ohne Compi wären und blind auf den Fahrplan der Bahn vertraut hätten?
03.04. Lange vor Morgengrauen sind wir aufgestanden und unser freundlicher Nachbar Tibi hat uns kurz nach vier zur nächsten Bahnstation gefahren. 16 Stunden später kommen wir nach Umstieg in Berlin und Amsterdam 12.000 km weiter westlich in Minneapolis an, pünktlich und unbeschadet. Die Passkontrolle geht unverhältnismäßig schnell und reibungslos vonstatten, unsere Koffer sind vollzählig da und schließlich ist auch unser ursprünglicher Ärger, dass wir die schlechtesten Plätze im Flieger über den großen Teich zugewiesen bekommen hatten und vor allem daran auch nichts ändern konnten, bald verflogen. Gegen 4:30 PM Central Time sitzen wir schon in unserem Super8-Hotelzimmer in Bloomington, draußen regnet es leicht und wir haben keine Motivation, heute noch große Dinge zu unternehmen.
04.04. Es war keine entspannte Nacht. In unmittelbarer Nachbarschft zur Autobahn hatten wir das Gefühl, als wollten die ununterbrochen rollenden Trucks durch unser Zimmer fahren. Spannend wurde die Situation allerdings erst richtig nach dem Frühstück, als wir mit dem Plastik-Zimmerschlüsselkärtchen (oder wie heißen die modernen Zimmeröffner?) selbst mit Unterstützung des Hotelpersonals nicht mehr in unser Zimmer kamen, um unser Gepäck zu holen. Am Ende half uns nur, als keiner mehr guckte, der klassische Einbrechertrick mit solch einer Plastikkarte - die Tür war in Sekundenschnelle offen. Und wir malten uns gedanklich aus, wie einfach uns ein böser Bube des Nächtens hätte ausrauben können! Super 8!
Jedenfalls haben wir den Bus, der uns nach zweistündiger Fahrt nach Forest City gebracht hat, noch rechzeitig erreicht. Die nagelneuen Wohnmobile für die Businsassen standen schon bereit, die Verträge mit den verschiedenen Mietern, die wie wir eines der Fahrzeuge zu den verschiedenen Vermietstationen von Apollo transferieren wollen, waren schnell unterschrieben, so dass wir mit der Übernahme schon gegen Mittag fertig sind. Allerdings monieren wir, dass die Polster im Alkoven des WoMos so feucht sind, dass wir weitere Wassereinbrüche bei starkem Regen befürchten. Keine Frage - wir kriegen ein anderes WoMo.
Also nochmal die Formalitäten für ein anderes Gefährt der gleichen Art. Es ist etwa baugleich zu dem, mit dem wir vor zwei Jahren nach las Vegas gefahren sind. Nachdem wir schließlich noch Frischwasser aufgefüllt haben, können wir tatsächlich am Nachmittag um halb zwei Uhr losfahren.
Wir wussten vorher nicht, welche Größe von Wohnmobil wir für die Überführungsfahrt zugeteilt bekommen - die Palette reicht immerhin von 23 ft bis 31 ft. Gewünscht haben wir uns das Kleinste. Und haben es auch bekommen - 7,25 m lang, 2,60 m breit und 3,40 m hoch, Basis ist ein Ford E-350 mit Automatikgetriebe, 5,4 Liter-Benzinmotor und 259 PS.

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