USA 2017
Rückschau
Mit dieser fünften Wohnmobil-Reise durch verschiedene Bundesstaaten haben wir bis auf den Yellowstone Nationalpark die interessantesten Naturschauplätze in den USA gesehen und erlebt. Unsere ersten Reisen 1995 und 1999, in einer Zeit, als wir noch mit jedem Urlaubstag knausern mussten, haben wir noch in so lebhafter Erinnerung, dass wir die gleichen Regionen nicht noch einmal anfahren wollten. Es mag eine Marotte von uns sein, die Orte, an denen es uns gut gefallen hat, nicht unbedingt noch einmal zu besuchen - erfahrungsgemäß ist der zweite Besuch nicht mehr so spannend und machmal sogar enttäuschend. Und wo es uns nicht gefallen hat, wollen wir ohnehin nicht noch einmal hin.
Unsere Überführungsfahrten 2014 nach Florida und 2015 nach Las Vegas wären bei einer Wiederholung ohnehin kaum zu toppen.

Unsere diesjährige Tour stand unter anderen Vorzeichen bzw. Einschränkungen. Das Super-Preisangebot galt nur für einen unabänderlichen Zeitraum von 17 Tagen für Anfang April. Für eine auch angebotene Wohnmobilüberführung nach Florida, Los Angeles oder Las Vegas wären uns knappe drei Wochen eindeutig zu wenig gewesen. Seattle als Ziel erschien uns akzeptabel, weil wir wegen der in diesem Fall zu erwartenden winterlichen Bedingungen kaum an einem Ort verweilen würden, sondern nur der Weg das Ziel wäre.

Das Wohnmobil
Während die Wohnmobile, die wir 2014 und 2015 zur Verfügung hatten, aus dem Winnebago-Werk in Middlebury/Indiana stammten, haben wir dieses Mal das kleinste und mit $71.000 billigste Modell 22R aus der neuen, aber dennoch althergebrachten Minnie Winnie Serie von Winnebago aus deren Hauptwerk in Forest City/Iowa erhalten. Am Fahrverhalten war wie gehabt überhaupt nichts auszusetzen, obwohl uns ein neueres Diesel-Modell auf Daimler-Sprinter-Basis lieber gewesen wäre. Die technische Ausstattung ist top, die Verarbeitung typisch amerikanisch (Holzleisten und Spanplatte).

Gesamteindruck
Unsere diesmalige verhältnismäßig kurze Reise mit dem WoMo war allein schon wegen der zu vernachlässigenden Mietkosten für die rollende Suite ausgesprochen effektiv und kostengünstig - trotz ungünstigen Dollar-Kurses von nur 1,07 zum Euro. Ins Gewicht fielen vor allem die Benzinpreise zwischen 2,19 $/Gall. und 3,00 $/Gall. (ø 0,60 €/Ltr.), bedingt durch den hohen Verbrauch von 11,4 Gall/100 Meilen, also 26,8 Liter/100km. Für die Gesamtstrecke von 2.631 Meilen (4.234 km) haben wir 300 Gallonen (1.137 Liter) Benzin verfahren! Neben den Flugkosten von 580€/Person stellte der Spritverbrauch den zweithöchsten Posten unserer Reisekosten dar.
Gefahren sind wir jeden Tag - am Anfang mehr, am Ende weniger. Für zwei Nächte an einem Ort gab es keinen Anlass - für lange Wanderungen fehlt uns mittlerweile die Kondition, zum Nichtstun war das Wetter von vorn herein das Falsche. Tägliche Fahrtstrecken bis 320 Meilen auf breiter Autobahn haben uns nicht besonders gefordert, am Interesssantesten waren natürlich die Strecken durch die Berge. Es gab keinerlei kritische Momente und wir fühlten uns zu jeder Zeit absolut sicher.
Vom Gesamteindruck haben uns die Touren 2014 und 2015 natürlich schon allein wegen der längeren Dauer, aber vor allem wegen der freundlicheren klimatischen Bedingungen mehr gegeben. Unsere diesjährige Tour durch den kühlen amerikanischen Norden war vom Charakter her völlig anders, unsere Erwartungen haben sich erfüllt und wir hatten unterwegs wieder tolle Erlebnisse.
Es hat sich wieder gelohnt.

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