Piešťany gehört zu den slowakischen Orten, die wir bei unseren Urlaubsreisen durch die "befreundeten sozialistischen Länder" vor einem Vierteljahrhundert berührt haben und wir haben uns daran erinnert, dass sich dort ein renommiertes Kur- und Heilbad befindet, in dem schon Kaiser und Könige zu Gast waren. Warum nicht auch wir mal?
Da wir zu Weihnachten in Dresden sind, hängen wir praktischerweise gleich einen Ausflug zum Jahreswechsel an, den wir dieses Mal eben mal in Piešťany verbringen wollen. Dazu kam uns das Angebot einer "Aktiven Seniorenwoche" im dortigen Spa Hotel Grand Splendid recht gelegen.

Über die nun endlich durchgehend befahrbare Autobahn zwischen Dresden und Prag gelangen wir schnell in die tschechische Hauptstadt, kurven dort allerdings nur etwas im Auto umher und steigen nicht aus, weil es es uns einfach zu stark regnet. Den Zeitgewinn für eine nette Mittagspause in einem Restaurant beim Schloss Konopiste südlich von Prag zu verwenden, an das wir angenehme Erinnerungen haben, gestaltet allerdings als Flop - es hat inzwischen arg gelitten und ist geschlossen. So erreichen wir das vorgebuchte Hotel in der mährischen Hauptstadt Brünn eher als gedacht.
Die Zwischenübernachtung hat für uns den Vorteil, dass wir den folgenden Vormittag für die berühmt berüchtigte Burg Špilberk zur Verfügung haben, an die wir aus den 80er Jahren nur noch verschwommene Erinnerungen haben.

Bis Piešťany ist es von Brünn nicht mehr allzu weit, der Weg bei bestem Sonnenschein über die Kleinen Karpaten ist genussvoll. Auf der Badeinsel von Piešťany, von der Waag umflossen, sind noch die ersten Kureinrichtungen aus dem vorletzten Jahrhundert in Betrieb, im Laufe der Zeit kamen neue hinzu, verbunden mit komfortablen Hotelbauten. Auch die Stadt selbst profitierte sichtlich von der Popularität des Heilbades mit seinen über 70 Grad warmen Thermalquellen.

Unsere "Schnupperkur" lässt uns Zeit für einen Tagesausflug nach Wien und einen in die nähere Umgebung nach Trenčin, so dass wir nach zehn Tagen bei eisiger Kälte mit allerhand Reiseeindrücken nach Hause zurück kehren.