USA 2015
Unser Reisetagebuch - Teil 1
Chicago

14.3.2015 Also nochmal Chicago, weil von hier die Frühjahrsüberführungen neuer Wohnmobile starten. Unser Flieger aus Berlin landet nach gut neun Stunden Flugzeit pünktlich gegen 14:30 Uhr Ortszeit. Die Passkontrolle ist langwierig und gründlich, mit allen Fingerabdrücken und biometrischer Gesichtskontrolle - kennen wir ja schon. Dafür bewältigen wir mit Bahn und Bus die 20 Meilen bis zu unserem gebuchten Appartement in der noblen Wohn- und Shoppinggegend von Chicago North in einer Stunde und haben anschließend noch zwei Stunden Zeit für einen Rundgang durchs Viertel, die Suche nach einem Geldautomaten und nach Butter, Brot und einer Flasche Wein für den Abend.
Die Preise im Tante-Emma-Laden sind natürlich etwas höher, als vom vergangenen Jahr von Walmart & Co. her gewöhnt. Aber vor einem Jahr hat uns der Dollar am Geldautomaten noch rund 0,70 € gekostet, inzwischen liegt der Kurs dank EZB bei fast 1:1. Obwohl sich die Preise hier im Laufe eines Jahres wahrscheinlich nur unwesentlich verändert haben, ist alles für uns nun also um die 30 % teurer!
Aber wir haben schon registriert, dass Benzin und Diesel etwa 30 % billiger geworden sind. Es wird also alles nicht so schlimm werden und wir werden uns darauf einstellen.
15.3.2015 Es ist Frühling in Chicago. Und noch dazu Sonntag. Das lockt alle nach draußen. Uns natürlich sowieso, weil wir ja eine weitere Seite von Chicago kennen lernen wollen, für die wir vor einem Jahr keine Zeit hatten.
Im Vorjahr sind wir beispielsweise nicht mit der Hochbahn gefahren, die wohl nahezu jeder aus dem Film kennt. Und wir hatten auch keine Zeit für Parks und Museen. Das holen wir heute nach. Zuerst fahren wir mit der Red Line ein Stück U-Bahn, dann mit der Hochbahn eine Runde um die engere City, bevor wir uns dem Millenium Park widmen. Schließlich stehenderweise drei Stunden geballte Kunst im Art Institute of Chicago, einem der bedeutendsten Kunstmuseen Amerikas. Wegen der Fülle von Eindrücken gibt esdazu eine Extraseite.
Am Nachmittag sind wir schließlich so fußlahm, so dass wir uns einen Moment in unsere Suite zurück ziehen. Wir sind ja keine zwanzig mehr. Aber am Abend sind wir wieder fit für das Blue Chicago, eine der ältesten Blues-Kneipen der Stadt.
16.3.2015 So viel laufen wie gestern können wir heute wohl doch nicht. So viel haben wir aber auch gar nicht mehr vor, weil wir am Nachmittag noch unser Domizil für die Nacht in die Nähe des Flughafens verlagern müssen. Wir nehmen uns nur die Navy Pier von Chicago vor, die in Reiseführern gerühmt wird. Es stellt sich aber heraus, dass diese Wanderung dorthin schon deshalb ein Flop ist, weil die gesamte Pier aufgerissen ist und saniert wird. Darüber hinaus ist Montagvormittag dort ohnehin nichts los. Nach einem Bummel durch vertraute Innenstadtgegenden am grün aus Anlass des St. Paticks Days eingefärbten Chicago River entlang gehen wir zurück, holen unser Gepäck und machen uns auf gleiche Weise, wie wir vorgestern gekommen sind, auf den Weg zum Flughafen und lassen uns mit dem Hotelshuttle zu den Candlewood Suites Chicago-O'Hare bringen.
Wir wissen, dass dort am Rande des riesigen Airports eigentlich gar nichts los ist - also gut für unsere Füße. Da wir morgen früh 6:00 Uhr dort abgeholt werden, ist das so in Ordnung. Und ja auch so geplant.
17.3.2015 Zwei Busse sammeln von verschiedenen Flughafenhotels in aller Frühe all die Leute ein, die heute für Road Bear ein neues Wohnmobil vom Herstellerwerk in Middlebury/Indiana zu den verschiedenen zukünftigen Mietstationen transferieren wollen. Nach drei Stunden Fahrt steigen wir in dem ländlichen Städtchen aus, in dem eine Unmenge verschiedenster Campinggefährte auf ihre Käufer warten. Die Einweisung und Übergabe durch Road Bear Mitarbeiter, die zu unserer Befriedigung nahezu alle auch deutsch sprechen, zieht sich bei rund 50 Fahrzeugen, die heute an ihre Mieter übergeben werden, zwangsläufig in die Länge. Das Gleiche wiederholt sich in den nächsten Tagen. Absolut erstaunlich, diese Menge, aber Amerika ist eben groß und die Nachfrage auch.
Wir hatten bei der Anmietung keinen Einfluss auf die Größe des Wohnmobils und sind recht zufrieden, dass wir etwa den gleichen Wohnmobiltyp zugeteilt bekommen, wie im vergangenen Jahr. Gegen halb zwei können wir endlich losfahren.

» Vom Lake Michigan nach Texas
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