Thailand 2013
Unser Reisetagebuch
Koh Lanta und die Inselwelt der Andamanensee

17.02.13 Wir müssen ungewohnt früh aufstehen. Halb sechs werden wir geweckt, um sechs gibt´s Frühstück, halb sieben werden wir vom Zubringerbus für die Fähre zum Festland abgeholt. Das online bei Lomprayah Ferry gebuchte Ticket (900 Baht pro Person) für den gesamten Transfer von einer Insel zur anderen quer über die Malaiische Halbinsel hinweg ist zwar wie alle Fährgebühren teurer, als im Reiseführer angegeben, aber für die insgesamt etwa 250 km dennoch preiswert. Wir sind gespannt, ob alle vier Wechsel der verschiedenen Transportmittel funktionieren.
Am Fährterminal von Koh Samui warten wir schon mal zwei Stunden, bis die Express-Fähre, die von der Nachbarinsel Koh Pha Nnga kommt, endlich da ist. Natürlich können wir ganz ruhig sein, weil wir wissen, dass Lomprayah offensichtlich große Zeitpuffer in unseren Reiseablauf eingebaut hat. Der High Speed Catamaran sieht so gewaltig groß gar nicht aus, kann aber 280 Personen befördern. Wir stürmen gleich auf das luftige Oberdeck und freuen uns, noch ein Plätzchen an frischer Luft ergattert zu haben. Warum dort noch Plätze frei waren, wird uns spätestens klar, als der Katamaran so richtig losdüst, über die Wellenkämme brettert und uns voll mit der aufgewirbelten Gischt einsprüht. Es wird eine turbulente, fast einstündige Fahrt, die unsere Mägen aber unbeschadet überstehen.
Am Pier auf dem Festland steht ein komfortabler Reisebus bereit, der uns in gemächlicher Fahrt hinüber auf die Westseite bringt - auf gleicher Strecke, die wir genau vor zwei Wochen in umgekehrter Richtung gefahren sind. Dort dürfen wir noch einmal über zwei Stunden warten, bis wir, eingepfercht in einen Minibus, direkt auf die Insel Koh Lanta gefahren werden. Diese Fahrt ist ein Abenteuer für sich, bei der sich unsere Erkenntnis aus unserer eigenen Fahrt durch Thailand bestätigt, dass die Minibusfahrer die Schlimmsten sind. Auf die Insel Koh Lanta gelangt der Minibus mit uns schließlich nach zwei kurzen Fährüberfahrten. Nach einem kleinen Aufpreis werden wir sogar noch direkt vor die Tür unseres für die nächsten drei Tage vorgebuchten Quartiers gefahren, das wir gegen halb fünf erreichen. Das Matcha Resort liegt etwa an der Mitte des schönen langen Sandstrandes, der sich an der Westseite von Koh Lanta Yai hin zieht, und macht einen recht guten Eindruck auf uns. In der Nachbarschaft ruft der Muezzin seine Leute zum Abendgebet - die Insulander sind überwiegend Moslems und erst im dritten Laden bekommen wir deshalb das Bier für den Durst am Abend.




18.02.13
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22.02.13
Am nächsten Tag sondieren wir zunächst die Umgebung, laufen etwas am Strand auf und ab und stellen fest, dass hier die Sonne doch noch ein wenig stärker scheint als im Golf von Thailand, dass das flache Wasser ebenso warm ist wie im Thermalbad und dass es uns hier von all den bisher erlebten Regionen sogar am besten gefallen könnte.
Wir werden also ein paar Tage länger hier bleiben und gleich dazu übergehen, das Relaxen von Koh Samui hier am Klong Khong Beach fortzusetzen.

"The same procedure as last day" dann auch am Dienstag, Mittwoch und voraussichtlich auch an den weiteren Tagen. Frühstück vorm Bungalow, bei Ebbe im knietiefen Wasser zwischen den abgestorbenen Korallen umher wandern und Fischchen gucken, später dann schnorcheln, über den heißen Sand des Strandes hüpfen und freiwillig in den Schatten legen, zur coffee time 70 Schritte zurück in den Bungalow schlendern. Am Abend probieren wir schließlich noch ein Straßenrestaurant nach dem anderen aus - da schmeckt es meistens besser und ist außerdem preiswerter. Bei Neng schmeckte es gestern besonders gut, da haben wir für 300 Baht gegessen - das sind 7,50 €!
Alkoholische Getränke sind wohl ziemlich das Einzige, was im buddhistischen und weiter südlich im muslemischen Thailand für unsere Begriffe teuer sind. Schnaps ist ohnehin nicht unser Ding und Wein verkneifen wir uns, den trinken wir lieber wieder zu Hause. Das Bier schmeckt ganz ordentlich und entspricht im Preis den teuren heimischen Sorten. Also trinken wir am Abend ein freundliches Helles, ob beim Sundowner am Strand oder in der Dunkelheit auf der kleinen Terrasse vorm Bungalow - nachdem die allabendlichen Rufe des Muezzins verstummt sind.




23.02.13
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06.03.13
Kein Tsunami, keine Katastrophe, kein Unfall, kein Verbrechen, kein Raub - alles ist eigentlich normal. Und doch ist für uns von gestern auf heute plötzlich alles ganz anders, unsere schönen Träume von Palmen, Meer und Inselhopping verwandeln sich plötzlich in Alpträume. Im Laufe des Tages nehmen bei mir Durchfall, Erbrechen und Fieber derartig zu, dass wir noch am späten Sonntagabend die kleine Koh Lanta-Dependance der Siam International Clinic aufsuchen. Das Ergebnis des Blutschnelltests ist dann total ernüchternd: Dengue Fieber und Blinddarmentzündung.
Nun geht alles routiniert und ganz schnell. Schon eine Stunde später sitzen wir mitsamt unserem Gepäck in einem Ambulanzfahrzeug und werden mit Höchstgeschwindigkeit durch die Nacht ins Bangkok Hospital nach Phuket gefahren, 240 km. Vormittags um zehn liege ich schon unter dem minimal invasiven "Messer" des Chirugen: nekrotisierende Appendizitis. Der Blinddarm ist ganz fix raus, aber bis das Dengue Fieber (ständig zwischen 38 und 40 Grad) verschwindet, dauert es eine volle Woche. Am 6.3. können wir das Krankenhaus am Nachmittag schließlich verlassen.
Das Bangkok Hospital in Phuket war jedenfalls mit seiner hohen Fachkompetenz und seiner modernsten Ausstattung das Beste, was uns passieren konnte. Und ohne unsere private Auslandskrankenversicherung, die alle Kosten direkt übernommen hat (danke ENVIVAS!), wären wir in eine ziemliche finanzielle Preduille geraten.


07.03.13 Die erste nach zehn Nächten im Krankenhaus, für die wir gestern schnell noch online ein Hotel an der Chalong Bay gebucht hatten, war sehr angenehm. Allerdings müssen wir heute nochmal zeitig aufstehen, schnell frühstücken und uns dann fix mit dem Taxi zur Chalong Pier bringen lassen. Wir haben eine Überfahrt mit der Tigerline von Phuket über Koh Phi Phi, Koh Lanta und Koh Ngai zur kleinen Insel Koh Mook gebucht und freuen uns riesig, dass wir die ursprünglich geplante Tour über einige der kleineren Inseln in der Andamanensee nun in Kurzfassung doch noch wahrnehmen können. Mit viel Spaß genießen wir die vierstündige Seefahrt.
Den Nachmittag verbringen wir in aller Ruhe auf der Terrase unseres vorgebuchten Bungalows im Koh Mook Charlie Beach Resort.


08.03.13 Heute noch ein voller Tag zum Relaxen auf Koh Mook - haben wir beide noch sehr nötig. Etwas schnorcheln und Fischchen gucken, still im Schatten der Palmen liegen und am Ende noch einmal einen der traumhaften Sonnenuntergänge erleben. Wir genießen es in vollen Zügen.
Morgen müssen wir Abschied von der Südsee nehmen, Am Mittag bringt uns der "gelbe Tiger" zum Festland und gegen Abend fliegen wir mit Nok Air nach Bangkok.

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© Horst Uhlemann