Thailand 2013
Unser Reisetagebuch
Mit dem Auto nach Süden

17.01.13 Phetchaburi, unser erster Stop auf dem Weg entlang der Golfküste nach Süden, diente schon den frühen Thai-Herrschern als Rückzugsgebiet, wenn es ihnen in Ayutthaya oder Bangkok zu warm wurde. Hier wurden also viele Tempelanlagen und Paläste erbaut, deshalb ist es historisch durchaus interessant. Von den vielen Wats beschränken wir uns allerdings nach Ayutthaya nur noch auf eine, das Wat Mahatat Worawihan mitten in der Stadt, und bummeln dann lieber noch etwas durch das älteste Stadtviertel mit seinen interessanten Märkten. Am Ende wollen wir noch für 1 € mit einer Standseilbahn auf den Hügel Khao Wang hinauf fahren, um uns den dortigen Königspalast anzuschauen - ausgerechnet heute ist die Bahn wegen Wartungsarbeiten gesperrt.
Für die Nacht haben wir uns ein Strandhotel etwas weiter südlich ausgesucht, das wir zwar noch hätten online buchen, aber den nötigen Hotelvoucher halt nicht ausdrucken können. Die einsam gelegene Hotelanlage Eurasia Cha-am Lagoon finden wir nach einigem Suchen. Mit 33 € ist das Zimmer geringfügig teurer, als wir es hätten online buchen können, es genügt uns für diese Nacht. Wir testen gleich noch das Meereswasser im Golf - es ist aufgewühlt und trübe, angeblich wird es hier erst im Februar klar und himmelblau.




18.01.13 Wir waren fast die einzigen Gäste in dem etwas in die Jahre gekommenen Hotel. Gestern sagte man uns noch, dass es ab heute ausgebucht wäre. Als der erste volle Bus kommt, glauben wir es. Die Region um Cha-am und Hua Hin ist ein beliebtes Wochenendziel für die Großstädter, egal, ob betuchte oder weniger wohlhabende. Das "Eurasia" ist das nördlichste und wohl auch noch preiswerteste in einer Kette von teuren Hotels, die im Abstand von mehreren Hundert Metern an den weitläufigen Sandstrand gesetzt wurden. Bei unserer Weiterfahrt stellen wir fest, dass in den Ortszentren dieser ältesten thailändischen Badeorte Cha-am und Hua Hin ältere, kleinere Hotels und Pensionen zu Hauf stehen und hier der Strandsaum mit einer endlosen Kette von Sonnenschirmen zugestellt ist, die ein geschlossenes Dach bilden und unter denen die Thais abchillen. In die Sonne und ins Wasser mögen sie offensichtlich gar nicht, nur essen und faulenzen. Die Europäer, die es hier her zieht, verbringen ihren Pauschalurlaub wohl eher "weit ab vom Schuss" in den einzeln stehenden Hotelanlagen.
Hua Hin und Cha-am wären also für uns kein erstrebenswertes Ziel für einen längeren Aufenthalt. Unser nächstes Ziel ist der Khao Sam Roi Yot Nationalpark südlich von Hua Hin. Am Morgen hatten wir noch online einen Bungalow im Blue Beach Resort gebucht. Das Ressort entpuppt sich als nette Anlage von wenigen einfachen Bungalows, etwas abgesetzt vom Strand und daher gut windgeschützt. Wir fühlen uns sehr wohl, nur die Betten sind ungewohnt hart.


19.01.13 Wir hatten noch von Cha-am aus für heute ein anderes Hotel am gleichen Strand vorgebucht, weil wir ja bei unserer Fahrt in den Süden möglichst viele Erfahrungen sammeln wollen. Gegen Mittag ziehen wir in das benachbarte Samroiyod Holiday Resort um, etwas teurer und etwas komfortabler. Gleich nach dem Checkin fahren wir die paar Kilometer in den Nationalpark hinein, stellen das Auto ab und steigen hinauf zu Hauptsehenswürdigkeit, der Phraya Nakon Höhle. Es ist Samstag und die Thais sind unterwegs. Auf dem schmalen, in die Nähe eines Klettersteig kommenden Pfades herrscht ein ziemliches Gewusel. Die Karstfelsen, an denen wir entlang steigen, sind an sich schon einen Ausflug wert. Nach einigem Auf und Ab gelangen wir aber zu besagter Höhle, deren Decke vor Urzeiten teilweise eingestürzt ist, und sind tatsächlich von dem Naturschauspiel sehr beeindruckt. Nach dreistündiger Wanderung und einer Gesamthöhendifferenz von über 200 Metern sind wir am Nachmittag wieder beim Hotel und recht froh, dass wir diesen Test für Lunge und Gelenke recht gut überstanden haben.

20.01.13 Gestern haben wir fix noch ein Hotel südlich von Prachuap Kiri Khan, das Ban Grood Arcadia Resort, vorgebucht, so dass wir ein konkretes Ziel für heute haben und in aller Ruhe die knapp 200 km angehen können. Die Route bietet links und rechts der Straße nichts Besonderes, zuerst kommen wir noch an einer großen Zahl von Shrimpsfarmen vorbei, dann an vielen Kokospalmen- und Ananasplantagen. Am Straßenrand decken wir uns wieder mit Obst ein (Ananas bzw. Mango etwa 0,50 € pro Stück, natürlich schön reif), machen ein Päuschen in der Provinzhauptstadt Prachuap Kiri Khan und erreichen unser Hotel gegen 15 Uhr. Das verhältnismäßig kleine, aber sehr ordentlich ausgestattete und sehr saubere Zimmer kostet uns 55 € - für zwei Nächte! Und gebucht über booking.com, sonst wäre es natürlich etwas teuerer.
Nachdem die etwas verschwitzten Sachen schon frisch gewaschen auf dem Balkon zum Trocknen hängen, gehen wir die paar Schritte zum Stand und nehmen uns einen der hoteleigenen Liegestühle und machen einfach für heute nichts mehr.


21.01.13
22.01.13
Ban Krut hat sich in den letzten Jahren von einem Geheimtipp zu einem angesagten Urlaubsdomizil entwickelt und wir hören hier auch folgerichtig die ersten deutschen Laute auf unserer Reise. Das Wasser des Golfs erscheint uns ein wenig klarer als im Norden, der Strand ist sauber und alles geht recht ruhig zu. Ban Krut bekommt als Ferienort von uns schon mal ein "Bienchen". Wir haben deshalb unsere Buchung um einen Tag verlängert.
Wir verleben also zwei volle ruhige Tage am Strand. Die Sonne scheint glücklicherweise ein wenig diffus, die relativ hohe Luftfeuchtigkeit bremst zum Glück die UV-Strahlen, so dass wir uns nicht "das Fell verbrennen". Am Strand sind wir weitgehend allein, der Hotelpool ist etwas stärker bevölkert. Am letzten Abend gehen wir auf Empfehlung in ein Restaurant ein paar Meter weiter vom Hotel entfernt essen - zwei kleinere, sehr schmackhafte Gerichte und zwei große Bier für insgesamt 170 Baht, in Euro wagen wir das hier gar nicht auszudrücken und schämen uns fast beim Bezahlen.
Morgen werden wir die Golfküste verlassen und auf dem weiteren Weg nach Süden hinüber zur Westküste fahren.



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© Horst Uhlemann