Irische Begrüßung
Bei unserem Abflug von London war das Wetter ja noch recht nett. Unterwegs haben wir uns mit Hilfe eines der vielen Reiseführer über Irland eingestimmt. Alle Reiseführer sagen das Gleiche: Irland ist eine schöne grüne Insel. Recht bald nach der Landung in Dublin und vor allem an den Folgetagen war uns klar, warum die Insel so besonders schön grün ist - sie wird fast jeden Tag gegossen. Von oben. Der Golfstrom verhindert, dass es in Irland übermäßig kalt wird. Irgendwo stand wohl noch, dass er auch verhindert, dass es in Irland besonders warm wird. Wir waren vorgewarnt.
Dublin
Irland hat in den vergangenen Jahren einen Aufschwung ohnegleichen genommen. Von einer "Randlage" in Europa kann also höchstens geografisch gesprochen werden. Daran ändert auch die momentane Wirtschaftskrise im Land nichts. Das Zentrum Dublins hält mit jeder touristisch interessanten Metropole Europas Schritt.Wir hatten nur zwei Tage für Dublin vorgesehen und insofern natürlich nicht die Zeit, alle sehenswerten Dinge zu erleben. Aber wir haben einen guten Eindruck von einer liebenswerten Stadt mitgenommen.
Fahrt zur Südwestküste
Natürlich kommt man auf den Fernstraßen und Autobahnen schneller durchs Land als auf den engen Nebensträßchen, die selten Platz für einen Mittelstreifen bieten und noch handgemacht sind, doch gerade diese schmalen, etwas holprigen Verkehrswege vermitteln einen direkteren Kontakt mit dem unverfälschten Irland. Beispielsweise nach Glendalough, der historischen Klosteranlage in den Wicklow Mountains, kamen wir nur auf solchen Sträßchen. Kilkenny war uns vor unserer Reise nur durch seine Bierbrauerei bekannt - dabei wird die Stadt in Irland vor allem wegen ihres historischen Erbes und ihrer mittelalterlichen Bauten gerühmt. Kilkenny Castle und St. Canice's Cathedral sind wirklich sehenswert. Cashel, unser erster Übernachtungsort nach Dublin, mit seiner historisch bedeutsamen Burg war für uns nicht weniger interessant. Cork, die zweitgrößte Stadt der Republik, haben wir als eine sehr lebhafte, freundliche und schöne Stadt kennen gelernt. Schließlich haben wir in Skibbereen die Südwestküste Irlands erreicht, gleich noch die erste der tollen Küstenstraßen bis zum Mizen Head unter die Räder genommen und in dem bekannten Ferienort Bantry übernachtet.
Die Halbinseln im Südwesten Irlands
Das waren die wirklichen Highlights unserer Fahrt durch den irischen Süden, diese Halbinseln im Südwesten - Beara, Iveragh (Ring of Kerry) und Dingle. Beara Peninsula mit dem Healy Pass in der Mitte hat uns am besten gefallen, wohl auch, weil hier kaum Touristenbusse umher fahren, wie auf dem Ring of Kerry. Die Dingle Peninsula gefiel uns am besten dort, wo es nur mit Schwimmen weiter geht, am Slea Head.Unterbrochen haben wir die Runden um die halben Inseln nur mit einem Übernachtungs-Abstecher nach Killarney - ein Muss für alle Touristen, schon wegen des Killarney National Parks. Die nächste Übernachtung hatten wir dann in Tralee, der Hauptstadt der Region Kerry.
Shannon
Der Shannon fließt durch halb Irland und gibt einer ganzen Region seinen Namen. Wir haben die Fähre über die Mündung des Shannon genommen, um auf dem kürzesten Weg den Besuchermagnet Irlands zu erreichen, die Cliffs of Moher. Die sind wirklich gewaltig und beeindruckend - trotz irischer Kälte, Wind und Touristenmassen. Nicht minder interessant haben wir das karge, karstige Gebiet des Burren gefunden - mit einem Dolmen, dessen Bild auf keiner Irland-Werbung fehlt. Am Nachmittag haben wir noch Galway erreicht, die nette Stadt an der gleichnamigen Bay. An diesen Tagen war in Galway besonders viel los, weil die Volvo Ocean Race, die nahezu ein Jahr lang über alle Weltmeere führt, gerade hier Station machte. Dennoch fanden wir Platz in einem Hotel.Galway ist zwar schon das Zentrum einer anderen Region, aber auf dem Rückweg nach Dublin kamen wir nochmal mit dem Shannon in Berührung. Die alte Klosteranlage von Clonmacnoise liegt unmittelbar am Fluss und ist eine der heiligsten und historisch bedeutendsten Städten Irlands. Das empfanden wir selbst im Regen.
Über Athlone, ebenfalls am Shannon gelegen, sind wir zurück nach Dublin gefahren. Dort mussten wir am nächsten Morgen sehr zeitig aufstehen, um rechtzeitig unseren Flieger nach Berlin zu erreichen.
Resüme
Wir hatten effektiv nur acht Tage vorgesehen und wollten uns an sich nur einen Überblick verschaffen. Das ist für Irland zu wenig. Für die Höhepunkte im Südwesten hätte die Zeit gereicht - dann aber per Flieger in Cork ankommen, Auto mieten und vom Shannon Airport wieder abfliegen. Wir haben nur Zeit für den Süden gehabt. Connemara, Donegal und Nordirland haben wir nicht kennen gelernt. Aber das können wir ja nachholen.Und das irische Wetter war, wenn man's realistisch sieht, auch nicht so ganz schlimm. "It could be worse - es könnte schlimmer sein". Sagen die Iren. Und halten sich mit dieser Philosophie stets über Wasser. Auf unseren Irland-Bildern scheint jedenfalls öfter die Sonne - im Regen haben wir natürlich auch weniger fotografiert.
Und ohne Regen wäre Irland tatsächlich nicht so schön grün. Hier sind unsere Irland-Bilder