Südafrika 2008/09
Unser Reisetagebuch - Teil 2
Swaziland, St Lucia Wetlands und Drakensberge

26.11. Nur ein paar Kilometer vom Südende des Krügerparks entfernt reisen wir mit allen Formalitäten, aber völlig unkompliziert, aus Südafrika aus und in das kleine, recht bergige Kingdom of Swaziland ein. Durch die Hauptstadt Mbabane gelangen wir bald zum Mlilwane Wildlife Sanctuary, in dessen Camp wir einen Bungalow vorgebucht hatten, der sich als komfortabel und wunderbar gelegen heraus stellt. Im Naturschutzgebiet treffen wir auf Blessböcke, Zebras, Impalas und Warzenschweine, die Wappentiere des Landes.
27.11.
Mit dem Eindruck, dass wir auch noch zwei Tage länger in Swaziland hätten bleiben können, haben wir das kleine Königreich gestern wieder über seinen südwestlichen Grenzübergang zur südafrikanischen Provinz Kwazulu-Natal verlassen und den Weg zum Ithala Game Reserve gesucht. Ithala ist ein sehr sehenswerter Park, hat eine unberührte, tolle Landschaft, viele Tiere und vor allem super Unterkünfte.
Auch hier wären wir, wenn wir das alles geahnt hätten, auch noch länger geblieben, aber haben für heute schon in St Lucia am Indischen Ozean gebucht und auf der Fahrt dorthin einen Abstecher in den Hluhluwe-Imfolozi Park geplant. Der Nationalpark stellt sich für uns um diese Zeit, in der inzwischen schon alles grün ist, trotz seines Tierreichtums für schnelle Tierbeobachtungen nicht mehr als besonder ergiebig heraus. Nach mehrstündiger Safari durch den Hluhluwe-Park und kurzem Stopp hinter dem Eingang seines Pendants erreichen wir in der Abenddämmerung St Lucia.
30.11. St Lucia, der nördlichste Ferienort an der Küste Kwazulu Natals, lebt vom Tourismus und steht im völligen landschaftlichen und sozialen Kontrast zum bergigen Binnenland. Die Hauptsaison bricht erst in ein paar Tagen an. Noch sind die ausgedehenten breiten Sandstrände nahezu menschenleer und wir können, ohne anzuecken, auch mal fix ohne alles im Indischen Ozean baden. Gestern früh ist bei uns eingebrochen worden - eine Gang von Monkeys ist durchs Küchenfenster eingestiegen und hat von unserem Müsli gefressen, den Kühlschrank haben sie glücklicherweise ignoriert. Ansonsten waren wir gestern beim Cape Vidal schnorcheln und haben viele bunte Fische gesehen, heute haben wir im Crocodile Center bei der wöchentlichen Fütterung der Krokodile zugeschaut. Morgen gehts weiter nach Durban.
01.12. Unser Weg zu den Drakensbergen führt automatisch über Durban. Wir haben uns am Rande der Metropole beim Duikerfontein B"B eingemietet, das von einem netten älteren Herrn liebevoll betrieben wird, stellen unsere Sachen ab, fahren in die Stadt zur Beachfront mit den schönen Anlagen und teuren großen Hotels und flanieren dort etwas umher. Zum Baden wollen wir hier aber nicht bleiben, sondern fahren dazu lieber etwas nördlicher nach Umhlanga Rocks. Wir stellen fest, dass die City von Durban mittlerweile den Schwarzen gehört und die Weißen lieber schick und vornehm in den Vororten wohnen.
02.12. Am frühen Vormittag fahren wir über die Autobahn zum nordwestlichen Vorort Botha´s Hill. Wir sind bei Ruth Hochstadter angemeldet, deren Vater vor hundert Jahren auf abenteuerliche Weise als blinder Passagier auf einem Dampfer von Deutschland nach Südafrika gelangt ist. Von ihr und ihrer Schwägerin Jeanette erfahren wir spannende Episoden aus ihrer Familiengeschichte. Wir müssen uns regelrecht losreißen, um bis zum Abend noch das Camp Giants Castle am Fuße der gewaltigen Drakensberge zu erreichen, wo für uns ein schöner Bungalow reserviert ist.
03.12. Giant´s Castle ist im Gebirgszug der Drakensberge mit 3315m die höchste Erhebung und gleichzeitig der höchste Berg Südafrikas. Natürlich haben wir nicht den Ehrgeiz, ihn auch nur ansatzweise zu erklimmen, wir genießen lediglich das Panorama und gehen vom gleichnamigen Camp hinauf zu der für ihre alten Buschmann-Felszeichnungen berühmten Main Cave. Gegen Mittag machen wir uns schließlich schon auf den Weg zum Royal Natal National Park, der in der Fortsetung des Gebirgszuges in Luftlinie zwar nur 80 km entfernt liegt, aber eine dreifache Fahrtstrecke erfordert. Die Gewitterstimmung während unserer Fahrt verleiht der Kulisse der Drakensberge etwas Dramatisches.
05.12. Das Tendele Camp, in dem wir ein schönes Chalet gemietet haben, liegt mitten im riesigen Amphitheater des Royal Natal National Parks. Aus unserem Fenster haben wir freie Sicht auf das über 3000 Meter aufragende Felsenhalbrund, das die Grenze zum Königreich Lesotho bildet. Wolken ziehen sich zeitweise vor das Panorama, so dass wir Stunden freier Sicht für Wanderungen nutzen, beispielsweise tief hinein in die Schlucht des Tugela-Bachs, der oben in den Bergen entspringt und über einen 950 Meter hohen Wasserfall die Felshänge hinab stürzt. Ansonsten genießen wir über zwei Tage bei Wolkenlücken das prächtige Panorama und benutzen öfter den elektrischen Heizkörper - wir leben hier immerhin auf einer Höhe um die 1500 m.
08.12. Die letzten beiden Tage haben wir im Golden Gate Highlands National Park, dem nördlichen Ausläufer der Drakensberge, verbracht und schöne Touren unternommen. Heute nun geht es über Frankfort und Heidelberg zurück nach Johannesburg, wo wir uns recht günstig im Mercure Johannesburg Midrand eingemietet haben und noch eine kleine Autorunde durch Johannesburgs City unternehmen wollen. Morgen werden wir eine wunderbare Reise durch den Osten Suedafrikas beenden, unseren Mietwagen wieder am Flughafen abgeben und zu neuen Erlebnissen weiter nach Kapstadt fliegen.


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