Australien 1996
Die zweite Traumreise unseres Lebens

Der Weg nach Queensland
Der Auslöser unserer traumhaften Reise nach Australien war, dass Jörg seit einem Jahr in Sydney ist und wir mit ihm gemeinsam das Weihnachtsfest 1996 feiern wollten. Aber wenn schon so weit fliegen, dann wollten wir möglichst viel sehen und erleben - wer weiß, ob bzw. wann wir jemals wieder in diesen Teil der Welt und die Regionen, die auf dem Wege liegen, kommen werden.
Wir hatten uns für den Rest des Jahres drei Wochen Urlaub aufgespart, sind nach einigen Vorbereitungen am 3. Dezember von Berlin nach Frankfurt und am späten Abend mit Qantas weiter nach Singapore geflogen. Für eine Nacht haben wir im New Otani Hotel gewohnt, haben uns einen schnellen Überblick über die Stadt verschafft und sind am nächsten Nachmittag weiter nach Hongkong gedüst.

HongkongIn Hongkong hatten wir uns für drei Nächte im Park Hotel im Stadtteil Kowloon eingebucht. Es war um diese Zeit schon unverhältnismäßig kühl, so dass wir auf sämtliche wärmeren Kleidungsstücke zurückgreifen mussten. Allein schon das quirlige Leben auf den abendlichen Märkten in Kowloon hat uns fasziniert, aber die Highlights lagen natürlich auf Hongkog Island.
Wir haben noch den Hongkonger City-Airport und den spannenden Anflug direkt über die Häuserfronten von Kowloon hinweg erlebt. Der neue Flughafen bei der Insel Lantao wird in zwei Jahren fertig sein.
Der Weiterflug von Hongkong nach Sydney am Abend des 8.12. war recht angenehm, am Morgen darauf konnten wir unseren Sohnemann in die Arme schließen. Für eine kurze Rundfahrt durch Sydney am Nachmittag und Abend reichte die Zeit, aber am 10. Dezember saßen wir morgens schon wieder im Flieger nach Cairns.

Reef, Regenwald und Outback dicht beieinander
Australien ist zwar der kleinste Kontinent, aber von Sydney nach Cairns, einem der besten Ausgangspunkte für das Great Barrier Reef, sind es locker 2.000 km. Also fliegt man lieber. Und da Jörg uns beim Vielfliegerprogramm von Qantas angemeldet hatte und ein kostenloses Upgrade in die Business Class herausschinden konnte, war es ein sehr kurzweiliger Flug in den tropischen Norden von Queensland.
Cairns Cairns und seine Umgebung waren unser Hauptreiseziel, aber mehr als zehn Tage waren dafür leider nicht übrig. Die ersten fünf Nächte in Cairns waren von uns schon vorab in Form eines Adventure Packages gebucht. Uns erwartete nach der ersten Hotelnacht also ein recht abwechslungsreiches, durchaus etwas abenteuerliches, aber perfekt organisiertes Programm. Vier Übernachtungen in einem All Seasons Hotel am Rande der Stadt boten angenehme Entspannung am Abend, eine Nacht verbrachten wir recht spartanisch in einem Bunkhouse, also einer Schlafbaracke, im Regenwald von Fitzroy Island. Die vier Tage waren voll gepackt mit den unterschiedlichsten Unternehmungen - Paddeln, Wandern, Schnorcheln, Ballonfahren, Rafting. Dazu gibt´s eine Reihe von Bildern - leider konnten wir unsere Kamera nicht überall hin mitnehmen.
Cape Tribulation Etwas entspannter haben wir unser Programm für die darauf folgenden Tage gestaltet. Von Cairns aus konnten wir uns für die nächsten Nächte relativ günstig in der Ferntree Rainforest Lodge einbuchen und uns von einem Hotelshuttle abholen lassen.
Der Daintree National Park erstreckt sich südlich und nördlich vom Daintree River, über den unser Shuttle per Autofähre übersetzen musste. Bis zum Cape Tribulation, etwas mehr als 100 km nördlich von Cairns, ging es auf recht ordentlicher Sandpiste weiter. Von unserer Lodge mitten im Regenwald konnten wir verschiedene geführte Wanderungen durch die Wildnis unternehmen und Bootsausflüge in die Mangrovenwälder an der Küste unternehmen. Sehr interessant war das alles (Bilder).
Nachdem wir uns bis Port Duglas zurück bringen ließen und dort eine Nacht blieben, haben wir ein Auto für die Rückfahrt nach Cairns gemietet. Wir sind damit zwar nicht ins Outback gekommen, haben aber ansatzweise Eindrücke davon bekommen. In Cairns sind wir schließlich noch zwei Nächte im alten ehrwürdigen Hides Hotel am City Place geblieben, also ganz zentral. Einmal haben wir von dort aus noch die Gelegenheit zur Fahrt in Richtung Great Barrier Reef zum Schnorcheln genommen, diesmal mit einem Segelkutter, und am 20. Dezember sind wir am Airport von Cairns in den Flieger nach Melbourne gestiegen.

Rendezvous mit Victoria
Great Ocean Road Zwischen dem Norden von Queensland und Victoria im Süden Australiens liegen Welten, zumindest klimatisch. Verständlich, denn die Entfernung ist beträchtlich - unser Flug mit Zwischenlandung in Brisbane dauerte allein sechs Stunden. In Melbourne hatten wir uns mit Jörg verabredet, der für uns drei eine noble Suite besorgt hatte (als Mitarbeiter der Hotelkette Hyatt sogar kostenlos). Melbourne ist eine schöne victorianische Stadt - very british. Gleich am Flughafen hatten wir ein Auto gemietet, mit dem wir drei am Folgetag die Great Ocean Road entlang gefahren sind - natürlich mit den gebotenen Stops. Wundervoll.

Unsere Bilder geben nur einen kleinen Eindruck wider. Aber unter dem Aspekt einer Stipvisite haben wir allerhand gesehen.

Sydney
Mit unseren gesammelten Meilen vom Hinflug konnten wir für den 22. Dezember einen Freiflug von Melbourne nach Sydney bekommen. Wieder in Sydney angekommen, hatten wir nun etwas mehr Zeit für die Stadt und Zeit für Weihnachten.
Sydney Jörg war schon über ein Jahr in Sydney. Einen versierteren Stadtführer für unsere ersten Erkundungen der Stadt konnten wir uns nicht wünschen. Unser erstes gemeinsames Ziel waren natürlich die Harbour Bridge, Milsons Point am nördlichen Brückenkopf, wo die Aussicht auf die City am schönsten ist, die historischen Rocks am südlichen Ende der imposamten Brücke, der Fährhafen, die Oper und der schöne Botanische Garten um das Government House.
Wir hatten nur weitere vier Tage für Sydney. Etwas wenig für Stadt, Umgebung und Weihnachtsfest. Aber wir sind zumindest durch Paddington gebummelt, haben die Art Gallery besucht, sind im Taronga Zoo gewesen und mit der Mono Rail zum Darling Harbour gefahren. Schließlich waren wir noch am Vormittag des Heiligabends am Strand in Manly und haben uns bei etwas diffuser Sonne noch einen Sonnenbrand auf die Augenlider geladen, die wir in den Tagen und Wochen vorher tagsüber ja immer hochgeklappt hatten. Unsere Bilder zu Sydney geben zwangsläufig nur einen kleinen Ausschnitt über all das, was Sydney zu bieten hat.


Abschied vom roten Kontinent
Bangkok Den langen Rückflug über mehr als 24 Stunden wollten wir nicht an einem Stück abreißen. Deshalb hatten wir einen Stop in Bangkok eingeplant. Am 28.12. sind wir abends, von Sydney kommend, in Bangkok angekommen und haben uns per Taxi vom Flughafen in unser vorgebuchtes Monarch Lee Gardens Hotel in der City bringen lassen. Was tun in 24 Stunden?
Um es vorweg zu nehmen: für 24 Stunden haben wir das Falsche gemacht und uns am nächsten Morgen auf eigene Faust mit Hilfe eines freundlichen Tuk-Tuk-Fahrers zu den Sehenswürdigkeiten fahren lassen. So richtig sind wir dort nie angekommen, weil er uns mit freundlichem Lächeln kostenlos von einem Sponsor zum anderen gefahren hat - mal zu einem Schmuckladen, mal zu einem Schneider. Aber dann doch noch zu einer Tempelanlage. Dann war er weg. Nach einem nächsten Tempel zu Fuß dann noch mit anderem Tuk-Tuk zum Hotel, weil es langsam dunkel wurde. Wat Pho, Liegender Buddha, Paläste und Klongs warten also noch auf unseren Besuch. Einen Blick in den Alltag Bangkoks haben wir aber mitgenommen, der Umbau der Stadt war in vollem Gange.
Kurz vor Mitternacht sind wir schließlich in den Flieger nach Frankfurt gestiegen. Bis dorthin waren all unsere neun Flüge zuverlässig und pünktlich. Bei unserer Ankunft am Morgen des 30.12. schneite es in Frankfurt. In der Folge das übliche Chaos. Aber am vorletzten Abend des Jahres 1996 waren wir dann doch glücklich zu Hause.