USA 1995
Unser Reisetagebuch - Teil 1
Kalifornien
Weil wir schon am frühen Nachmittag in San Francisco gelandet und recht schnell zu unserem gebuchten Hotel mitten in der Stadt gelangt sind, haben wir bis zum Abend noch genügend Zeit für einen ersten Stadtbummel. Als erstes fahren wir gleich mit einer der imposanten Cable Cars zum alten Hafenviertel Fishermans Wharf und halten durch bis zur üblichen Zeit für die Nachtruhe. Am nächsten Morgen ist noch Zeit für eine Fortsetzung des Stadtbummels durch die Market Street und zum Civic Center, ehe uns am frühen Nachmittag der Shuttle Bus des Wohnmobilvermieters vom Hotel abholt, um uns über die Bay Bridge hinüber nach Oakland zu bringen, wo "Cruise America" seine Vermietstation hat. Am Ende unserer geplanten Tour kommen wir ja wieder in San Francico an, so dass wir uns dann noch etwas mehr der Stadt uns seiner Umgebung widmen können.
Die Übernahmefomalitäten für das 31 Fuß (das sind knapp 10 Meter!) lange Wohnmobil sind bald erledigt und wir steuern gleich erstmal den nächsten größeren Supermarkt an, um die nötigsten Vorräte zu bunkern. Mit dem Wohnmobil kommen wir gut klar. Es fährt sich halt wie ein zehn Meter langer Pkw.

Wir wollen zunächst die Nationalparks im mittleren Teil Kaliforniens ansteuern: Yosemite National Park, Kings Canyon National Park, Sequoia National Park und Death Valley National Monument.
Noch am Abend des 21.9., des Anmiettages, fahren wir die ersten 150 Meilen und erreichen zumindest schon mal einen Campingplatz kurz vorm Yosemite National Park.

Am Eingang des Yosemite NP kaufen wir am nächsten Tag, es ist Freitag, der 22.9., gleich für 25 $ einen "Golden Eagle Pass", der uns den kostenlosen Zugang zu allen Nationalparks ermöglicht und sich nach dem dritten Park schon bezahlt machen wird. Ernüchternd ist für uns, dass im Yosemite Valley alle Campsites belegt sind, so dass wir ausweichen müssen auf einen Camp an der Tioga Passstraße oberhalb des weiten Yosemite Tals. Der Porcupine Flat Camp ist weitgehend naturbelassen, die Campsites liegen weit auseinander und kosten nur 6$/Nacht. Jede hat natürlich ihren eigenen Grill und den nutzen wir gleich am ersten Abend. In der Nacht registrieren wir 0 Grad Celsius.

Der Camp stellt sich für uns schließlich sogar als glückliche Alternative gegenüber dem vollen Platz im Tal dar, weil wir das ganze spektakuläre Yosemite Valley bei spätsommerlichem Wetter nach einem längeren Spaziergang durch den Wald vom oberen Rand überblicken können. Die Dimensionen sind überwältigend. Vom Camp aus können wir recht bequem auch noch einen Abstecher zum 3031 Meter hohen Tioga Pass auf dem Kamm der Sierra Nevada machen.
Für die Nacht vom Sonntag zum Montag haben wir unten im Yosemite Valley auf dem Lower River Camp eine Campsite buchen können. Das Tal ist weitläufig, so dass wir zuerst bis hoch zum Glacier Point fahren, die gewaltigen Yosemite Falls bestaunen. An der Steilwand des El Capitan sehen wir eine Reihe von Kletterern, am imposantesten ist für uns dennoch der Felsklotz des Half Dome. Den Abend lassen wir am Lagerfeuer ausklingen.

Bei der Ausfahrt aus dem Yosemite NP nutzen wir fix noch den kostenlosen Shuttle, der uns hinauf zur Mariposa Grove bringt. Dort in 2.000 Meter Höhe können wir die ersten riesigen Mammutbäume (Sequoias) bestaunen.
In Fresno kaufen wir ein und lassen uns ein neue Rückspiegelglas anbauen, das in einem schmalen Tunnel im Gegenverkehr daran glauben musste, und erreichen in der Abenddämmerung einen Camp im Kings Canyon National Park.

Auf serpentinenreicher Straße, die wir mit unserem 31' RV gerade noch befahren dürfen, arbeiten wir uns am nächsten Tag hinauf zum Sequoia National Park. Hier stehen, wiederum in 2.000 Meter Höhe, die nächsten der gewaltigen Mammutbäume, die auf ein Alter von über 2.000 Jahren zurück blicken.
Um unserem nächsten Ziel, dem Death Valley, näher zu kommen, müssen wir den Sequoia National Forest südlich umfahren und schaffen es bis zum Einbruch der Dunkelheit noch bis zu einem Camp am Straßenrand kurz vor Olancha.

Am ausgetrockneten Owens Lake vorbei fahren wir in aller Frühe über den 1.500 Meter hohen Townes Pass hinunter in den Death Valley National Park. Kurz nach neun empfängt uns das nur 5 Meter über dem Meeresspiegel liegende Sovepipe Wells schon mit 30 Grad Celsius. Im zumindest während der Fahrt klimatisierten Wohnmobil lässt es sich gut aushalten, aber bei den Ruinen des ehemaligen Borax-Werkes und auf den Salzflächen von Bad Water, dem tiefsten Punkt der USA, ist es bei 40 bis 45 Grad schon ziemlich arg. Die Hitze plagt uns auch in der Nacht auf dem Campground im Death Valley, so dass wir keine zweite Nacht mehr im "Tal des Todes" bleiben wollen.

In aller Frühe fahren wir also am Donnerstag, dem 28.9., mit voll aufgedrehter Klimaanlage ostwärts hinauf zum Rand des Death Valley. In Death Valley Junction, kurz vor der Grenze zum Bundesstaat Nevada, staunen wir nicht schlecht, als wir mitten in der Wüste auf das Amargosa Opera House treffen, bevor wir ohne langen Aufenthalt nach Las Vegas weiterfahren.

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